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Sonnenaufgangswanderung bei Meran

Wenn der Wecker um drei Uhr Morgens klingelt und die warme Bettdecke einen nicht loslassen möchte, braucht es zugegeben einiges an Motivation. Hat man es einmal geschafft, überwiegt bald die Vorfreude. Während die Welt noch schläft, begeben wir uns jetzt in die Berge. Zur Sonnenaufgangswanderung bei Meran – das Highlight eines jeden Südtirol Urlaubes.

Das morgendliche Panorama zur Texelgruppe

Die Beine sind schwer, kühle Luft strömt durch unsere Lunge. Wir wandern durch eine pechschwarze Nacht, über uns unzählige Sterne und der Mond, der uns den Weg erläuchtet. Die Natur wirkt auf uns befremdlich und doch wunderschön. Vom Parkplatz Falzeben aus wandern wir durch Wälder und Wiesen, immer dem Lichtkegel unserer Stirnlampen folgend. Der aufziehende Nebel hüllt uns in eine fast schon mystische Atmosphäre. Unser Ziel, die wunderschön gelegene Kuhleitenhütte, befindet sich auf 2.361m in der Gebirgsgruppe der Sarntaler Alpen.
Wir erreichen die Nebelobergrenze, dem Sonnenaufgang bei Meran steht nichts mehr im Wege.

Sonnenaufgangswanderung bei Meran – Im Morgengrauen

Als wir den Nebel verlassen beginnen wir, erste Konturen am Horizont zu erkennen. Die Sterne über uns verblassen langsam. Am Himmel bietet sich uns nun ein Farbenspiel in den schönsten Violett- und Blautönen. In der Ferne erkennen nun wir das Ziel unserer Sonnenaufgangswanderung bei Meran – die Kuhleitenhütte. Während wir bis hier auf einem breiten Forstweg gewandert sind, beginnt nun der steile Aufstieg zur Schutzhütte. Jetzt ist auch die letzte Restmüdigkeit verflogen und wir motivieren uns gegenseitig, den letzten Anstieg noch rechtzeitig zu schaffen.

An der Kuhleitenhütte angekommen, bietet sich uns ein fantastisches Panorama über die Sarntaler Berge, die Dolomiten und nach hinten bis hin zur Texelgruppe. Hüttenwirt Ulrich empfängt uns mit wohltuendem Kaffee und dazu einem leckeren Croissant (TIPP: Das Genussfrühstück auf der Kuhleitenhütte ist wirklich einmalig und sehr zu empfehlen!).
Neben uns befinden sich noch einige Tandempiloten. Auch Sie wollen den Sonnenaufgang genießen, im Gegensatz zu uns jedoch aus der Luft. Ein Blick aus dem Fenster lässt uns allmählich bunte Wolken am Himmel erkennen. Sie kündigen die aufgehende Sonne an. Wir gehen also nach draußen und suchen uns ein schönes Plätzchen, wo wir gespannt die letzten Minuten abwarten.
Als sich die Sonne dann um 05.56 Uhr am Horizont emporschiebt und die ersten Sonnenstrahlen auf unsere Haut treffen, könnte der Moment nicht schöner sein!

Die ersten Sonnenstrahlen – Ein Erlebnis!

Während die Welt unter uns langsam erwacht und bei vielen der tägliche Weg zur Arbeit ruft, bestaunen wir die sich verfärbenden Wolken. Die vom Morgentau feuchten Blumen, welche durch die Sonne ihre leuchtenden Farben zurück gewinnen. Die Berge, welche uns durch das einfallende Licht fast schon als mayestätische Bauwerke erscheinen. Nun starten die Tandempiloten zu Ihrem Flug, nach und nach verschwinden Sie hinter dem Gipfel des Ifinger. Auch wir machen uns nun langsamg auf den Rückweg. Die unter uns liegende Hochnebeldecke, fast schon einem Meer gleich, bietet uns jetzt immer neue Szenen und Fotomotive.

Am Hotelbus angekommen, sind wir trotz der wenigen Stunden Schlaf kein bisschen müde. Vielmehr sind wir glücklich und wir verspüren eine Tiefenentspannung. Auf der Fahrt zurück zum Hotel sprechen wir wenig. Unsere Gedanken befinden sich noch am Berg. Wir lassen die schönen Momente Revue passieren, auch wenn sie nur wenige Stunden her sind. Denn sie hätte wirklich nicht schöner sein können – unsere Sonnenaufgangswanderung bei Meran.