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Gegen das Insektensterben – Rettet die Biodiversität!

Unsere Eltern werden sich noch erinnern. Früher summte und brummte es in Wiesen und Wäldern, Insekten waren allgegenwärtig. Heute ist dies oft nicht mehr der Fall. Vielerorts schwindet der natürliche Lebensraum der Insekten. Die Folge: Wo kein Lebensraum und keine Nahrung vorhanden ist, sterben Arten aus. Dieses Phänomen lässt sich weltweit beobachten, auch in Südtirol.
Hotellerie und Insekten werden meist nur zusammen erwähnt, wenn es um die Opferung einer bestehenden Wiese für neue Bauprojekte geht. Wir vom Hotel Der Waldhof² möchten zeigen, dass die Insektenwelt nicht zwangsmäßig Neubauten und Erweiterungen weichen muss. Es geht auch anders.
Gemeinsam gegen das Insektensterben – Retten wir die Biodiversität!

Ein Marienkäfer sitzt auf einem Grashalm. Gegen das Insektensterben.
Ein Marienkäfer in unserer Wiese

Gegen das Insektensterben – Ein empfindlicher Kreislauf

Wenn man noch vor einigen Jahren über den Brenner nach Italien fuhr, merkte man dies nicht nur am sonnigen, mediterranen Wetter. Auch die Windschutzscheibe wurde bald fleckig. Unzählige Insekten kreuzten den Weg der Autobahn, ein Besuch der Autowaschanlage wurde fast unausweichlich. Heute ist dies nicht mehr so. Die Windschutzscheibe bleibt länger sauber, die Sicht ist umso klarer. Hört sich doch gut an, oder? Nicht unbedingt.

Vielerorts haben sich die Insektenbestände innerhalb der letzten Jahrzehnte halbiert. Dies fällt uns jedoch nicht unbedingt auf, da wir Insekten wenig Beachtung schenken. Wenn wir in Berührung mit ihnen kommen, dann vielleicht im Sommer, wenn wir durch Herumfuchteln versuchen, Kuchen und andere Lebensmittel von Wespen zu befreien. Oder mit Mücken, welche uns eine laue Sommernacht vermießen. Sonst fallen uns die kleinen Tiere relativ wenig auf. Was uns jedoch auffällt: Die Vögel fehlen.
Wo früher noch harmonische Melodien erklangen, herrscht heute immer öfter Stille. Denn wo keine Insekten sind, findet man auch keine Vögel mehr. Durch eine fehlende Nahrungsgrundlage sind diese nicht mehr in der Lage, genügend Nachwuchs aufzuziehen. Wollen wir diese Biologische Vielfalt erhalten, müssen wir beginnen gegenzusteuern. Wir müssen gegen das Insektensterben vorgehen!

Der Waldhof² – Zwischen Wald und Wiese

Zum Waldhof² gehört nicht nur unser 30.000m² großer Waldpark. Bei dessen Pflege sind wir stets bemüht, ein Gleichgewicht zwischen unseren Gästen und den Waldbewohnern herzustellen. Auch deshalb haben wir uns entschieden, einen großen Teil des Parks „sich selbst“ zu überlassen. Totholz bleibt liegen, eingegriffen wird nur selten. Neben unserem Waldpark ist jedoch auch eine große Wiesenfläche Teil des Hotels.
Wiesen sind heutzutage rar geworden, vor Allem in den warmen Gebieten im Meraner Land. Viele Wiesen mussten Kulturlandschaften weichen. Wir haben uns bewusst gegen eine Kultivierung unserer Wiesen entschieden. Zugegeben, vor einigen Jahrzehnten standen auch hier Apfelbäume. Um gegen das Insektensterben vorzugehen, war uns die Schaffung und Bewahrung eines natürlichen Lebensraumes aber wichtig. Deshalb mussten die Apfelbäume schon bald der Blumenwiese weichen. Eine gute Entscheidung.

Ein Wellnesshotel auf einem Hügel, im Hintergrund Wald. Gegen das Insektensterben.
Unser Wellnesshotel Der Waldhof² – Im Hintergrund der Waldpark, vorne die Wiese

Mit unserem Umbau 2018/2019 mussten wir schweren Herzens die Blumenwiese umgraben, um Platz für Kräne und Gerüste zu schaffen. Anders wäre es einfach nicht machbar gewesen. Durch frühere Umbauten haben wir Plätze für Wildbienen geschaffen (Lehmhügel, begrünte Dächer). Diese Bienen sind seitdem Teil des Hotels und erstaunen so manchen Gast.
Beim Bau des Infinitypools sowie der Eventsauna mit Ruheraum war es uns ein großes Anliegen, die natürlichen Flächen so gut wie möglich mit zu intregrieren. Durch den schwebenden Infinitypool musste so gut wie keine Wiesenfläche für den Umbau weichen. Auch das Gebäude mit Eventsauna und Ruheraum wurde auf Stelzen gebaut und die Bäume in die Architektur integriert.

Mittlerweile hat sich die Wiese vom Umbau wieder ein bisschen erholt. Bis zu ihrer alten Schönheit wird es wahrscheinlich aber noch ein paar Jahre dauern.

Unsere Wiese – Eine Bestandsaufnahme

Vor Kurzem hatte Junior Stefan die Idee, einmal genau hinzuschauen. Als passionierter Fotograf hält er eigentlich die atemberaubenden Landschaften Südtirols fest. Da kann man das Kleine schon mal aus den Augen verlieren. Generell finden wir es wichtig, die Natur und unsere Umwelt mit offenen Augen und allen Sinnen wahrzunehmen. Oft kann man so wunderschöne Dinge entdecken, die einem sonst verborgen bleiben.
Bewaffnet mit seiner Kamera begab sich Stefan somit in unsere Wiese und fotografierte ihre Bewohner:

„Neben unzähligen Bienen und Marienkäfern entdeckte ich diese zwei Schmetterlinge. Es handelt sich hier um den kleinen Esparsetten-Bläuling. Der Schmetterling gehört zur roten Liste der gefährdeten Arten. Umso mehr freute es mich, dass ich gleich ein Männchen und ein Weibchen entdecken konnte.“

Stefan Mahlknecht

Einige der Insekten, die Stefan vor die Linse gekommen sind:

Auch zwei glitschige Bewohner haben sich am Wiesenrand blicken lassen:

Gegen das Insektensterben – Was können wir tun?

Um gegen das Insektensterben vorzugehen, kann jeder Einzelne seinen Beitrag leisten. Damit Insekten einen guten Lebensraum finden ist es wichtig, dass sie genügend Blüten zur Nahrungsaufnahme finden. Lavendel, Thymian oder andere Kräuter bieten sich da gut an. Auch kann man im heimischen Garten eine kleine Fläche für Insekten „reservieren“. Hier genügen wenige Quadratmeter, dafür sollte hier Unordnung herrschen und auch nicht oft gemäht werden. Ebenso sollten Pestizide vermieden werden.
Hobbybastler können den Insekten zum Beispiel durch den Bau eines Insektenhotels weiter helfen. Solche Hotels entsprechen zwar nicht den Belvita Leading Wellnesshotels Kriterien…die Insekten freuen sich jedoch umso mehr darüber! Auch wir haben einige solcher Hotels selbst gebastelt und rund um unser Hotel installiert.

Die zunehmende Zerstörung des Lebensraumes für Insekten ist allgegenwärtig. Nichtsdestotrotz kann jeder einen kleinen Beitrag leisten, um dieser Entwicklung gegenzusteuern. Auch bei uns im Hotel Der Waldhof² ist dieser Prozess noch lange nicht abgeschlossen. Wir sind bestrebt, uns auch in Zukunft für den Erhalt der Biodiversität einzusetzen.

Sie haben Ideen, wie wir uns noch besser einsetzen können? Schreiben Sie uns!
info@derwaldhof.com